2023-05-16T11:25:14+0000

PPG | Nexa Autocolor: „Weiter so, wie bisher – das geht nicht mehr“

Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel, Digitalisierung und Prozessoptimierung – diese Themen bewegen die Branche in diesem Jahr und standen auch beim Frühjahrsempfang des Lackherstellers PPG | Nexa Autocolor vergangenen Donnerstag (11.05.) im Mittelpunkt. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, um sich im Oktogon auf der Zeche Zollverein in Essen auszutauschen und über aktuelle Trends zu informieren. Mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops gab der Lackhersteller den anwesenden Betriebsinhaberinnen und -inhabern dabei wichtige Impulse im Umgang mit den Herausforderungen der Zukunft. Denn, wie Deutschland-Chef Jochen Kleemann verdeutlichte: „Ein ‚Weiter so, wie bisher‘ gibt es nicht mehr.“ Um auch in Zeiten des Umbruchs erfolgreich zu wirtschaften, „gilt es, nachhaltige Geschäftsmodelle zu erstellen“, appellierte er an die Anwesenden. Dazu gehören aus seiner Sicht nicht nur die Steigerung der Instandsetzungsquote und die Digitalisierung der Prozesse, sondern beispielsweise auch das Schaffen einer attraktiven Arbeitsumgebung für künftige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die Wertschätzung bestehender Fachkräfte. Darüber hinaus betonte er außerdem noch einmal die Dringlichkeit, sich im Umgang mit Elektroautos zu qualifizieren und zu analysieren, „welche langfristige Ausrichtung mit welchen Kundengruppen verfolgt werden.“ ## „Über kurz oder lang wird es weiche Steuerungskriterien für Nachhaltigkeit geben“ Dass die nachhaltige Unfallschadenreparatur auch verstärkt bei Kfz-Versicherern in den Fokus rückt, ist kein Geheimnis mehr. Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des Allianz Zentrum für Technik (AZT), zeigte während seines Vortrages die Initiativen der Allianz auf, mit der das Schadenmanagement künftig nachhaltiger gestaltet werden soll. Die „grüne Reparatur“ durch Instandsetzen vor Erneuern sowie Nachhaltigkeitskriterien für Werkstätten spielen dabei eine zentrale Rolle. „Unsere Hoffnung ist, dass es in ein bis zwei Jahren branchenübergreifende Standards gibt“, betonte der AZT-Leiter in diesem Zusammenhang. Sowohl das AZT als auch die Allianz wollen laut Christoph Lauterwasser die Nachhaltigkeit in der Branche weiter vorantreiben und seien offen für Diskussionen. Zudem kündigte er an: „Über kurz oder lang wird es weiche Steuerungskriterien für Nachhaltigkeit geben“. Welche das sein könnten, sei aktuell aber noch nicht klar. Im Zusammenhang mit der grünen Reparatur machte sich der AZT-Geschäftsführer außerdem für eine Reparatur mit gebrauchten Ersatzteilen sowie für die Scheinwerferaufbereitung stark. „Es ist wichtig, dieses Thema aus der Grauzone
herauszuholen. Wir würden es begrüßen, wenn hier Bewegung reinkommt“. Neben den ökologischen Vorteilen bringen diese natürlich auch erhebliche Einsparpotenziale mit sich, wie er anhand einer Studie aufzeigte. ## Workshops rund um Nachhaltigkeit, Betriebsführung und Prozessoptimierung Wie sich Betriebe darüber hinaus nachhaltig im Unfallschadengeschäft aufstellen können, war auch Thema im Workshop „Nachhaltige Lösungen für K&L-Betriebe“. [Nachhaltigkeitsmanager Nils Voskuhl](https://schaden.news/de/article/link/43384/ppg-nachhaltigkeitsmanager-nils-voskuhl) zeigte den Interessierten verschiedene Möglichkeiten auf und erklärte, wie der Lackhersteller die Betriebe konkret bei der Umsetzung unterstützt. Wie sich Unternehmer in unruhigen Marktzeiten rentabel und ihren Betrieb sicher für die Zukunft aufstellen, war Thema im Workshop mit Fix Auto Deutschland-Chef Roy de Lange. Hohes Interesse rief außerdem [die neue digitale Farbtonfindung von PPG](https://schaden.news/de/article/link/43344/ppg-markteinfuehrung-digitale-farbtonfindung) hervor, die in einem dritten Workshop präsentiert und vor Ort natürlich auch live getestet werden konnte. Dabei zeigte sich, dass mit Blick auf den anhaltenden Fachkräftemangel vor allem die Prozessoptimierung innerhalb der Werkstattabläufe für die Anwesenden ein wichtiges Argument zu sein scheint. Jochen Kleemann fragte in seiner Rede folgerichtig: „Muss denn zwangsläufig der Lackierer den Farbton bestimmen? Warum stellen wir uns in manchen Bereichen nicht unabhängiger von der Fachkraft auf und setzen die Fachkraft besser da ein, wo sie die größte Sinnhaftigkeit und Wertschöpfung generiert?“ Die Digitalisierung – auch in Form der digitalen Farbtonfindung – leiste dabei entscheidende Hilfestellung, zeigte sich der PPG Deutschland-Chef überzeugt! ## Schadentalk live mit Publikum Die Frage, welche Rolle die Digitalisierung im Kampf gegen den Fachkräftemangel spielt, stand übrigens auch beim Schadentalk im Web-TV im Fokus. Erstmals wurde die Branchendiskussion live vor Publikum geführt und parallel ins Web übertragen. [Eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen zum Thema „Chancen und Herausforderungen – Was bringt uns die Digitalisierung wirklich?“ lesen Sie hier.](https://schaden.news/de/article/link/43455/web-tv-sendung-digitalisierung-2023-rueckblick) Im Rahmen des Treffens präsentierten sich außerdem zahlreiche Werkstattausrüster im Octogon der Zeche Zollverein in Essen. Vor Ort waren unter anderem der Lackierpistolenhersteller SATA, die Schleifmittelexperten von Mirka sowie der Kleb- und Dichtstoffhersteller Sika. Carbon informierte die Anwesenden über die Außenhautinstandsetzung mit dem CBR-System und Werkstattausrüster 3M zeigte vor Ort seine Cubitron-Gitternetzschleifmittel.
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